Else Lasker-Schüler (4)
Gedichte
aus: "meine Wunder"
(Verlag der Weißen Bücher Leipzig 1914)
Von
weit Dein Herz ist wie die Nacht so hell, Und wie der Mond von Gold dein Leib |
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Seitdem einige Tageszeitungen um mein lyrisches Gedicht: »Leise sagen«, soviel Lärm geschlagen und mich für geisteskrank erklärt haben, hat sich eine Partei um mich erhoben, die es sich zum Lebenszweck angedeihen läßt, diese gefährliche Behauptung mit allen gerichtlichen Gegenbeweisen aus der Welt zu schaffen. Das Resultat ist: Ich werde beobachtet, nicht allein von einem Psychiater, auch von mir selbst- (ich wollte, ich könnte mir was dafür anrechnen) | Leise
sagen - Du nahmst dir alle Sterne meine Gedanken kräuseln sich, Immer tust du das, was mich aufschauen läßt, Ich kann den Abend nicht mehr Im Spiegel der Bäche Dem Erzengel hast Du Aber ich nasche vom Seim Mein Herz geht langsam unter Vielleicht in deiner Hand. |
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meine Mutter War sie der große
Engel, Oder liegt meine Mutter begraben Wenn meine Augen doch hell schienen Wäre mein Lächeln nicht versunken im Antlitz, Aber ich weiß einen Stern, Ich werde jetzt immer ganz allein sein |
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Zwei Freunden: Paul Zech und Hans Ehrenbaum-Degele | Heimweh Ich kann die Sprache Auch die Wolken, die vorbeiziehn, Die Nacht ist eine Stiefkönigin. Immer muß ich an die Pharaonenwälder denken meine Lippen leuchten schon Und bin ein buntes Bilderbuch Aber dein Antlitz spinnt Meinen schillernden Vögeln An den Hecken der Gärten Wer salbt meine toten Paläste - |
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An
Gott Du wehrst den guten und den bösen Sternen
nicht; Und meine Welt ist still- Ich möchte nah an deinem Herzen lauschen, |
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