Balanceakt

Auf dem Drahtseil balancieren,
wenn Esprit das Wort ergreift
sieh den Menschen ohne Rückgrat
ein meinungsloses Opfer, das gelernt sich zu blamieren
kämpft als einarmiger Boxer mit den Schatten seiner selbst

Auf dem Seinsgrund zum Selbst stehen;
den Finger überzeugt am Puls der Zeit
Wahrheit säen zwischen all die Lügen
die faulen Feiler dieser Welt

Daran der Zweifel nagt und sägt
sich an Leib und Seele schaffen macht
vergeht er sich, vergeht er nicht,
dass du wackelst und bald schwankst

Diese Frage zu ergründen: „Ach wofür und wer bin ich?“
bereit im Zweifel zu verbrenn wie ein Märtyrer vor Gericht
aber den Täter nennt, den nennt man nicht
so verliert sich schließlich sein Gesicht.

© Sebastian Hantschmann
sebastian.hantschmann@gmx.de