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Wesen wird Verwandlung

Wir sind nur Übergang. Zurück zum Alten
zieht es uns, nur zu verwalten, was uns mitgegeben
von Anfang an. Und Leben ist geschenkt,
verpackt mit Denken, Fühlen, unterschwelligem
Erleben vom eignen Ich. Und wenn die Seele denkt,
und innerlich die Flügel öffnet und gewahr wird,
dass sie fliegen kann, mit ihren Schwingen
tief in fernste Tiefe dringt, und um sich blickt,
dann folgt die Sehnsucht.
Wird sie je gelingen, die Suche,
die uns immer in den Himmel schickt?

Erhalten und verwalten, wie die Bäume
ihren eigenen Saft behüten und ihn hoch hinauf
zum Himmel senden! Diese starken Träume,
unaufhörlich steigend, eine Blätterwelt entfachend,
so verzweigt, was sich voll zur Krone aufgewölbt,
wie erwachend...

Wer belohnt was so umrankt getragen?
Wird der Baum belohnt? Oder werden Vogelklagen
in Verzweigungen vertont?
Schwer ist es, nicht loszulassen, wenn es stürmt.
JederTag ist schwer. Und jeder Morgen türmt das Neue auf,
wird so kühl in den Verdunkelungen.
Mut und Sinn erkalten, eng umschlungen. Auch die Träume
halten keine Schmerzen aus. Sieh,
wir sehen Abende voraus. Allzu plötzlich
stürzt der Baum und fällt.
Noch verborgen keimt die neue Welt.
Wesen wird Verwandlung, ein Gesicht vergessen,
Flammen, die verlöschen, Leben ausgemessen. 
Himmelwärts fällt alles. Auch das Herz fliegt auf.

Scharlie Meeuws