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slam! und die Geschichte davor

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.Slam! und die Geschichte davor ...
  • ab 1916 DaDa
    --> Aufstand gegen die bürgerliche Kunst, deren Selbstverständnis es zu zerstören gilt
    --> Zufall contra "autonome Schöpferkraft"
    --> auch eine Toilettenschüssel ist ein Kunstwerk (Ready-mades von Paul Duchamp) - Vorläufer der Pop-Art der fünfziger und sechziger Jahre
  • ab 1945 --> der französische Existenzialismus (von Paris aus, Jean-Paul Sartre, Albert Camus)
    -> das Dasein ist absurd
    -> es gibt keinen Gott, nur die Wirklichkeit der Einzelnen,
    ---.die ihr Leben selber entwerfen müssen
  • ab 1944 --> Beat generation (von New York aus, Allen Ginsberg, Jack Keruac, William Seward Burroughs, Paul Goddman)
    1955 --> Buchhandlung City Lights Books in San Francisco (Ferlinghetti) wird zum Treffpunkt und Verlag der Beat-Autoren
    1956 -> Ginsbergs Gedicht Howl wird zum Manifest, ein Auszug daraus:
    - - - - - I saw the best minds of my generation destroyed by
    - - - - - - - madness, starving hysterical naked,
    - - - - - dragging themselves through the negro streets at dawn
    - - - - - - - looking for an angry fix,
    - - - - - angelheaded hipsters burning for the ancient heavenly
    - - - - - - - connection to the starry dynamo in the machinery
    - - - - - - - of night.
    1957
    -> Kerouacs Roman On the Road (Sinnsuche der jungen, entwurzelten, nonkonformen Generation)
    -> Aufbegehren gegen Produktionsrationalität und Kunstkommerz
    -> alles Streben ist sinnlos ...
    --> Bewusstseinserweiterung durch Drogen, Meditation (Zen-Buddhismus)
Pop-Kultur entsteht als Dauerprotest gegen den Kommerzpop, doch von diesem immer wieder eingeholt und aufgesogen ...
--> Pop-Art
Pop-Art, Bewegung in der bildenden Kunst der 50er/60er, (USA, GB)
Bilder den Produkten der Massenindustrie entlehnt, in Gemälden, Collagen, Skulpturen, Photomontagen und Happenings tauchen Bierflaschen, Suppendosen, Comicstrips, Straßenschilder, andere verwendeten die Objekte selbst, manchmal in überraschend verfremdeter Form, neue Materialien wie Plastik, Kunstharzschaum und Acrylfarbe
-> Reaktion auf den Abstrakten Expressionismus der 40er/50er (als zu intellektuell, subjektiv und losgelöst von der Wirklichkeit).  Motto des amerikanischen Komponisten John Cage: die Kluft zwischen Leben und Kunst schließen, Bilder, die die Vulgarität der Massenkultur spiegeln sollten, um eine unmittelbare Wahrnehmung der Realität zu erreichen. Ziel: eine unpersönliche Kunst, die dem Betrachter einen direkten Kontakt zum Kunstwerk ermöglichen und weniger auf Absicht und Persönlichkeit des Künstlers verweisen sollte. Auch satirische und kritische Momente.
Übernahme von Techniken der Massenproduktion. Robert Rauschenberg und Jasper Johns gaben das Einzelgemälde zugunsten von großen Bildfolgen auf, in denen jedes Bild den gleichen Gegenstand zeigte. In den frühen sechziger Jahren ging der Amerikaner Andy Warhol einen Schritt weiter, indem er das aus der Massenproduktion bekannte Siebdruckverfahren nutzte, um Hunderte identischer Drucke von Coca-Cola-Flaschen, Campbells Suppendosen und anderen Gegenständen herzustellen.

--> Pop-Musik:
Rock'n'Roll (seit 1955), Folk-Rock, Protestsong (Bob Dylan am Newport-Festival am 25. Juli 1965), Beat (Beatles, Rolling Stones blühten 1963 bis 1966), Rock der Hippies und Yippies (Monterey Pop 1967, Woodstock 1969 - pazifistische Love-and-Peace-Generation), anfang der 70er Acid Rock an der US-Westküste, (The Grateful Dead, Jefferson Airplane, The Doors, Country Joe and the Fish und Quicksilver Messenger Service,  Frank Zappa and the Mothers of Invention,   Captain Beefheart and his Magic Band -> surreal-satirische Texte), Ende der 70er: Reggae (Bob Marley), Raggamuffin ... 1977 blühte die englische Punk-Rock-Bewegung (kurze, hektisch-aggressive Songs mit meist zynisch-resignativen Texten und einfachen Harmoniefolgen, bewusst hässliche, zur Selbstverstümmelung neigende Aufmachung, die die Kritik an der Wohlstandsgesellschaft widerspiegelte, aggressiven Bühnen- und Fernsehauftritte der Bands, radikale Gesellschaftskritik und ihren demonstrativer Drogenkonsum als ablehnende Reaktion auf die pompös-überfrachtete Musik von Art-Rock-Bands der siebziger Jahre, wie Genesis, Yes oder Emerson, Lake & Palmer. - führende Figur der Londoner Punkszene war der Modehändler und frühere Kunststudent Malcolm McLaren, der einen radikalen politischen Anarchismus vertrat und die Pariser Studentenproteste des Jahres 1968 unterstützt hatte. Die Boutique „Sex", die McLaren zusammen mit der Modedesignerin Vivienne Westwood in der Londoner Kings Road betrieb, wurde zum Treffpunkt aufstrebender Punkbands.)
Mitte der 70er: Rap (rhythmischer Sprechgesang zu einem Hintergrundbeat, von afroamerikanischen städtischen Jugendlichen entwickelt. Dabei bewegt ein Discjockey (D. J.) auf einem zweiten Plattenteller mit der Hand schnell eine Schallplatte hin und her, so dass zusätzlich zum oder anstatt des eigentlichen Musikstückes vom ersten Plattenteller ein scheuernder oder wummernder Beat zu hören ist. Diese Technik ist als Scratching bekannt. Der oder die „Rapper" tragen dazu in aggressivem, rhythmischem Sprechgesang gereimte Balladen im Slang der Ghettojugend vor.  Rap wurde in den neunziger Jahren als Musikstil Teil des amerikanischen Mainstream und ist heute, angereichert mit neuen Stilelementen, als Hip Hop populär.

--> Pop-Literatur:
Provokante Exzentrik, Monomanie, Primitivität gegen ebensolche Unterhaltungsliteratur gerichtet und gegen Elitekunst und ästhetische Normen. Techniken wie Pop-Art, den trivialen Literaturgenres entlehnt (Krimi, Western, Science-Fiction, Comic strips, Werbung, Objekte des Massenkonsums, Massenmedien)...
--> mehr nur ästhetisch z.B. bei Jandl (1966 - sprechblasen)
--> rigoros z.B. in der Lyrik bei den 68ern Rolf Dieter Brinkmann (Lyrikbände Godzilla /1968, Die Piloten /1968) und Gras /1970) und Wolf Wondratschek (seine Gedicht- und Liederbände Chuck’s Zimmer /1974, Das leise Lachen am Ohr eines anderen /1976, Männer und Frauen /1978 und Letzte Gedichte /1980 sind von Charles Bukowski, W. S. Borroughs und Allan Ginsberg inspiriert)

Knall dich voll
Geh ins Kino
Mach die Augen zu
Die Bullen schießen wie wild
Aber sie treffen nur deine Cola

 

Poetry Slam
  • August 1986 invented by construction worker/poet Mark Smith at Green Mill Lounge in Chicago.
    He invited the audience to play a major role by asking them to judge the poets, using score cards. Slamming in the Sates has now reached epidemic proportions, the 1998 U.S. Nationals saw 29 states taking part. Performing in front of a sell-out final to an audience of over 1,000 people, competing for $1,000 prize.
    • Mark Smith says: "The slam is about poets performing professionally to an audience they care about allowing that audience to enjoy themselves, while presenting them with the most profound and heartfelt poetry the poets can muster."
    • Slamming is exhilerating for the poets , who know that they must be impressive and engaging, performing poems that are relevant to people today (some so up to the minute that the ink’s not dry!)
    • It is exciting for the audience, because they actually decide who rides and who slides.
  • Nuyorican Café in New Yorks Manhattan (wiedereröffnet 1989, heute Slam im Nuyorican regelmässig in zwei Nächten jede Woche)
    .
    The leading purveyor of this new poetry is the Nuyorican Poets Café Live, a traveling troupe of New York City poet/performance artists heading to Lexington on Friday as part of the University of Kentucky Next Stage Series.
    The troupe is led by Bob Holman, known as the P.T. Barnum of the poetry slam movement that began at the Nuyorican Café in New York's East Village in 1989.
    "The idea of poets taking to the road is as old as Homer, the Griot poets of West Africa and the troubadour poets of medieval France and Spain," said Holman, who grew up in Cincinnati and whose parents were from Harlan. "The concept of a poem existing solely in a book to be analyzed and poked at is a contemporary idea. When the cafe reopened in 1989, it was filled with the dynamics of rap, rock, slam and performance, making the connection with youth cultures. That gave voice to a whole new set of The Other."
    Today those others -- women, blacks, Hispanics and Asians as well as white men like Holman -- make up the Nuyorican Poets, who give performances and residencies through the United States and Europe. The idea, Holman said, "is to allow a way in for our youth to find a literature that vibrates with life, with an openness to subject matter that pushes way beyond what people generally think a poem is concerned with."
    .
  • weiter in San Francisco, Rivalität zwischen Chicago und Boston ... usw.
    Slamer treten schliesslich in Städten allüberall auf der Welt auf,
    auch in Deutschland, Oesterreich (und in der Schweiz?):
    --> Slam Poetry im Fantasy en'Counter (in Essen): "Die Kunstform aus den USA, bei der jeder einfach auf eine Bühne klettern und seine Talente zum Besten geben kann, ist auch im Fantasy En'Counter beliebt."
    --> Klar, in Berlin gibt's den "Social Beat"
  • Im Großen und Ganzen: viel Performance Fun, nette Juries nebst eingebildeten Alleszerreissern und Niederschreiern, viel Publikum (mehr als alle Lyrikveranstaltungen sonst) - und viel, viel Je-ka-mi-Schrott nach dem Motto: Hey, let's do a few lines...

Eine kleine, zufällige Link-Auswahl, was es so gibt (zum Anklicken):

Link to Slam Poetry in Chicago:
An Incomplete History of Slam

A letter to "lyrik online":

"While you're at it, please also consider bookmarking the host, www.e-poets.net, for the latest in electronic poetry from Chicago. e-poets.net produces live performance  by direct video links, city-to-city, across North America. I also have contacts and partners in Europe with whom I hope to produce live, trans-Atlantic poetry events. The domain is host to the Backdoor Guide to  e-poetry culture online. In short, the e-poets domain is  a locus for many interests in poetry and electronic media.  By searching for my old URLs, I found yours. A remarkable website! Thank you for linking to me in the past. I hope to retain the respect of your readers by delivering even more quality web content in the future. e-poets.net is only two weeks old (on Feb 15th, 1999), so it is not up to full power right now. But stay tuned... and watch  us grow!
with thanks, all best regards -
Kurt Heintz
exec. director e-poets.net"

Visit the e-poets.net

Who are the e-poets?
The e-poets are poets, artists, writers, and performers who embrace the electronic media as a venue and home for their art. In this sense, many people have been e-poets for quite some time. There are well documented heritages in video art, cybernetic and telepresent works, and hypertext literature, to name a few. These genres and others are the grounds of the e-poets, as I call them.

But this particular website, www.e-poets.net, is an outgrowth of my own pursuit of these electronic arts spanning some 20 years. My name is Kurt Heintz. I put a website online in 1995 to accompany and explain what I was doing in those days. But my interests have since grown, and I felt a new start was necessary. So e-poets.net was born.

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