lyrik online stellt vor — the international poetry connection presents

Federico García Lorca
Fuente Vaqueros (Granada) 1898 - Viznar (Granada) 1936

Die Macht des Schicksals und die Allgegenwart des Todes sind zentrale Themen von García Lorcas literarischem Werk, das in der Kultur Andalusiens verwurzelt ist und Einflüsse sowohl der arabischen Kultur als auch der Lebenswelt der Zigeuner aufweist. Er schildert elementare Gefühle und Konflikte des Menschen und zeigt, wie Traum und Wirklichkeit einander durchdringen. In seine Dramen flossen sowohl Elemente volkstümlicher Musik wie auch surrealistischer Poesie ein. Seine melodische und reine Sprache ist stark lyrisch und romantisch geprägt und zeichnet sich durch ungewöhnliche, bisweilen komplizierte Metaphern aus.
  •  bedeutendster Dichter im spanischsprachigen Raum; Erneuerer des spanischen Dramas

  •  studierte Philosophie, Literatur und Rechtswissenschaften in Granada und Madrid. Dort wurde er in die Kreise moderner Dichter und Künstler aufgenommen und lernte u. a. Salvador Dalí, Luis Buñuel und Rafael Alberti kennen.

  •  1919 - 1934 hauptsächlich in Madrid, wo er Theateraufführungen arrangierte und in Lesungen seine Gedichte der Öffentlichkeit vorstellte. Die frühen Dichtungen erschienen gesammelt in seinem ersten Gedichtband Libro de poemas (1921).

  •  1922 organisierte er mit dem Komponisten Manuel de Falla erstmals ein Festival des cante jondo, einer altandalusischen Richtung der Zigeunermusik, die mit ihrem schwermütigen und zutiefst tragischen Gesang sein Werk wesentlich beeinflußte. Poema del cante jondo war auch der Titel seines 1931 erschienenen Gedichtzyklus, den er bereits zum Festival fertiggestellt hatte.

  •  1928 erstes erfolgreiches Bühnenwerk: das historische Drama Mariana Pineda

  •  Mit seinen leidenschaftlichen Zigeunerromanzen (Romancero gitano, 1928) machte sich García Lorca sowohl unter den Gebildeten als auch in der spanischen Bevölkerung einen Namen und wurde zum führenden Vertreter der spanischen Autorengruppe „Generation von 1927".

  •  Als äußerst vielseitige Künstlerpersönlichkeit arbeitete er auch als Maler, Komponist und Pianist; seine Musikalität spiegelt sich in Rhythmus und Melodie seiner klangvollen Gedichte wider.

  •  1929 - 1930 in New York und Kuba; in dieser Zeit entstanden die Gedichte, die später in seinem posthum veröffentlichten Werk Poeta en Nueva York zusammengefaßt wurden. In diesem Band bringt er sein Grauen angesichts der Rohheit der mechanisierten Gesellschaft in stark kontrastierenden Metaphern zum Ausdruck.

  •  1931 Rückkehr nach Spanien, Leitung des staatlich geförderten Studententheaters La Barraca, das vor allem in ländlichen Gebieten und Arbeiterstädten spielte. Auf dem Lande angesiedelt ist auch seine in lebhafter symbolischer Sprache abgefaßte Tragödie Bodas de sangre (1933), die auf eine wahre Begebenheit zurückgeht und Eifersucht und den Tod zweier Rivalen im Kampf um eine Frau zum Inhalt hat. Mit diesem Stück leitete García Lorca eine neue Phase in der Entwicklung des modernen poetischen Theaters ein.

  •  In den darauffolgenden Jahren entstanden die großen Tragödien Yerma (1934) und La casa de Bernarda Alba (aufgeführt 1945) sowie die Tragikomödie Doña Rosita la soltera (1935).

  •  Während eines Aufenthalts in Granada wurde García Lorca in den Wirren des ausbrechenden Spanischen Bürgerkrieges festgenommen und ohne Urteil erschossen.

  •  Zu seinen weiteren Werken zählen die Komödie La zapatera prodigiosa (1930, Die wundersame Schustersfrau) und das tragische Gedicht auf den Tod eines Stierkämpfers Llánto por Ignacio Sánchez Mejías (1935).

^up

La casada infiel

Y que yo me la llevé al río
creyendo que era mozuela,
pero tenía marido.

Fué la noche de Santiago
y casi por compromiso.
Se apagaron los faioles
y se encendieron los grillos.
En las últimas esquinas
toqué sus pechos dormidos,
y se me abrieron de pronto
como ramos de jacintos.
El almidón de su enagua
me sonaba en el oído,
como una pieza de seda
rasgada por diez cuchillos.
Sin luz de plata en sus copas
los árboles han crecido,
y un horizonte de perros
ladra muy lejos del río.

Pasadas las zarzamofas,
los juncos y los espinos,
bajo su mata de pelo
hice un hoyo sobre el limo.
Yo me quité la corbata.
Ella se quitó el vestido.
Yo el cinturón con revólver.
Ella sus cuatro corpuios.
Ni nardos ni caracolas
tienen el cutis tan fino,
ni los cristales con luna
relumbran con ese brillo.
Sus muslos se me escapaban
como peces sorprendidos,
la mitad llenos de lumbre
la mitad Ilenos de frío.

Aquella noche corrí
el mejor de los caminos,
montado en potra de nácar
sin bridas y sin estribos.
No quiero decir, por hombre,
las cosas que ella me dijo.
La luz del entendimiento
me hace ser muy comedido.
Sucia de besos y arena,
yo me la Ilevé del iío.
Con el aire se batían
las espadas de los lirios.

Me porté como quien soy.
Como un gitano legítimo.
La regalé un costuiero
gfande de raso pajizo,
y no quise enamorafme
porque teniendo marido
me dijo que era mozuela
cuando la llevaba al río.

lyrik online Homepage

^up