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rund um das Gilgamesch
- Epos
Namen und Erläuterungen
zum Inhalt der Gilgamesch-Seiten: | |
Anu Himmelsgott |
Enlil Länderherr |
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Adad Wettergott |
Ischtar Muttergötti /Liebesgöttin |
Ea Gott des Süsswassers |
Sin Mondgott |
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Marduk Gott der Weisheit, der Beschwörungskunst |
Schamasch Sonnengott |
Adad: Wettergott
Aja: Gemahlin des obersten Sonnengottes Anu
Anu: oberster Gott der Sumerer zur Zeit Gilgameschs
Aruru: Göttin, die erschafft, was Anu erdenkt
Aschurbanapli
[=Assurbanipal =Aschur-Bani-Apli, Regierungszeit
669-627 v. Chr.]: letzter großer Herrscher Assyriens. Er erbte ein
riesiges Königreich, das sich vom heutigen Nordägypten bis Persien
erstreckte. 652 v. Chr. hatte er sein Herrschaftsgebiet so weit
ausgedehnt, dass es das heutige Südägypten und Westanatolien mit
einschloss.
Seine Herrschaftszeit gilt als der Höhepunkt der assyrischen Kultur. Er
gehörte zu den wenigen antiken Herrschern des Nahen Ostens, die des Lesens
und Schreibens mächtig waren, und ließ als erster durch Gelehrte in
Ninive eine bedeutende Sammlung von Keilschriftentafeln zusammentragen.
Sie umfasste didaktische, literarische und religiöse Texte und war
wahrscheinlich die bedeutendste Bibliothek des Alten Orient. Seine
königlichen Residenzen, besonders die in Ninive, ließ er mit prächtigen
Reliefs schmücken, die Kriegs-, Jagd- und Alltagsszenen aus dem Palastleben
darstellten. Der größte Teil der noch erhaltenen Texte des Gilgamesch-Epos
stammt aus dieser Bibliothek.
Obwohl das Assyrische Reich unter Aschurbanapli seine größte
Ausdehnung erfuhr, gab es bereits während seiner Herrschaft erste Anzeichen
des Niedergangs. Im Jahre 652 v. Chr. führte sein Bruder Shamash-Shum-Ukin
eine Revolte an, die von den benachbarten Babyloniern, Aramäern, Elamitern
und Arabern unterstützt wurde. Aschurbanapli brauchte vier Jahre, um
Babylonien zu unterwerfen und mindestens drei weitere, um die anderen
Rebellen zu bestrafen. Der riesige militärische Aufwand, der dafür nötig
war, hatte jedoch die Mittel seines Reiches erschöpft, so dass es in den
Wirren nach seinem Tode zugrunde ging.
Chumbaba [=Chuwawa]: der Vogel mit Ohren, von Gott Enlil eingesetzter Wächter des Zedernwaldes im Libanon, "Der reckenhafte Chumbaba ... sieht gar unheimlich aus ... sein Brüllen ist Sintflut, ja, Feuer seinRachen, sen Hauch der Tod! Man besteht nicht im Kampf um Chumbabas Wohnsitz." Gilgamesch und Enidu ziehen zum Zedernwald und töten ihn: "Gilgamesch schlug ihn am Hals, /sein Freund Enkidu packte ihn .. / Beim dritten Schlag fiel er."
Ea (babylonisch) / =Enki (sumerisch "Herr des Unten"): Gott des unterirdischen Süsswasserozeans, der Weisheit und des Rates, der Magie und Kunstfertigkeit. als sein Sohn galt Marduk. Kultstadt des Ea war Eridu in Südbabylonien.
Enkidu ["Mann der guten Erde"]: Auf die Bitte der gebeutelten Untertanen Gilgameschs in Uruk wurde Enkidu auf Anweisung Anus von der Göttin Aruru als Wilder mit dichtbehaartem Körper, mit den Tieren lebend, erschaffen; er war zum Gegenspieler Gilgameschs bestimmt. Durch den Geschlechtsverkehr mit einer Schamkat, Tempeldienerin (in unbedachter Übertragung in die moderne Zeit wird das immer mit "Dirne", "Hure", "Prostituierten" übersetzt), wird er jedoch kultiviert:
Es ging der Jäger, führend
Mit sich die Dienerin des Tempels;
Sie nahmen den Weg, wählten die rechte Straße.
Am dritten Tag langten sie an am Ort der Bestimmung.
In ihr Versteck setzten der Jäger
sich und die Schamkat.
Den ersten Tag, den zweiten Tag setzten sie sich gegenüber der Tränke.
Es kam das Wild und trank an der Tränke,
Es kam das Getier, fand sein Wohlsein am Wasser.
Aber Enkidu, der dem Steppenland entsprossen ist,
Er verzehrt auch mit den Gazellen das Gras,
Trinkt mit dem Wild an der Tränke,
Ward wohl seinem Herzen am Wasser mit dem Getier.
Die Priesterin sah den Wildmenschen,
Den würgerischen Menschen aus dem Innern der Steppe.
»Dies ist er, Schamkat! mach frei deine Brust,
Deinen Schoß tu auf, daß deine Fülle er nehme!
Scheue dich nicht, nimm hin seinen Atemstoß!
Sieht er dich erst, so wird er dir nahn.
Dein Gewand entbreite, daß auf dir er sich bette,
Schaff ihm, dem Wildmenschen, das Werk des Weibes:
Dann wird sein Wild ihm untreu, das aufwuchs mit ihm in der Steppe;
Sein Liebesspiel wird er über dir raunen!«
Die Brüste machte die Schamkat
frei,
Tat auf ihren Schoß, er nahm ihre Fülle,
Sie scheute sich nicht, nahm hin seinen Atemstoß,
Entbreitet‘ ihr Gewand, daß auf ihr er sich bettete,
Schaffte ihm, dem Wildmenschen, das Werk des Weibes —
Sein Liebesspiel raunte er über ihr.
Sechs Tage und sieben Nächte war Enkidu auf,
Daß er die Schamkat
beschlief.
Als er von ihrem Genusse satt war,
Richtet‘ er sein Antlitz hin auf sein Wild:
Da sie ihn, Enkidu, sahen,
Sprangen auf und davon die Gazellen,
Wich von seinem Leibe das Wild der Steppe.
Anspringen ließ Enkidu seinen gereinigten Leib,
Doch ihm versagten die Knie, da hinwegging sein Wild.
Gehemmt wurde Enkidu, seines Laufens ist nicht wie zuvor.
Er aber wuchs, ward
weiten Sinnes,
Kehrte um und setzte sich zu Füßen der Schamkat,
Der Priesterin ins Antlitz schauend;
Der Schamkat, wie sie redet, hören zu seine Ohren.
Die
Schamkat
sprach
zu ihm, zu Enkidu:
»Weise bist du, Enkidu, bist wie ein
Gott!
Warum läufst du in die Steppe mit dem Getier?
Komm, ich führ dich hinein nach Uruk-Gart,
Zum strahlenden Tempel, dem Wohnsitz von Anu und Ischtar!
Wo Gilgamesch ist, vollkommen an Stärke,
Und wie ein Wildstier seine überragende Kraft erprobt an den Mannen!«
Nach einem unentschieden endenden Kampf mit Gilgamesch wird Enkidu sein engster Freund, Kampf- und Reisegefährte. Sie töten gemeinsam Chumbaba und den Himmelsstier, den die gekränkte Göttin Ischtar gegen Gilgamesch ausschickt. Die Götter beschließen den Tod Enkidus als Strafe für seine Beteiligung an der Tötung Chumbabas und des Stiers.
Enlil ["Herr
des Sturmes"]: Länderherr, Sturmgott,
Beherrscher der Luft, des Raumes zwischen Himmel und Erde und der Erde
selbst. Er erschuf aus dem erschlagenen Chaosungeheuer die Welt. In
der babylonischen Tradition wird Enlil oft als unfreundlich dargestellt,
im Gegensatz zu seinem Enkel Schamasch. Tempel
in Nippur.
An seine Stelle trat später Marduk von
Babylon.
Enmerkar: Enmerkar gilt als Gründer von Uruk (vermutlich identisch mit dem biblischen Nimrod!)
Gilgamesch: ["Bilgamesch" ~ "Der
Alte ist ein junger Mann"] - zu zwei Dritteln Gott und zu einem Drittel
Mensch.
Sagenhafter König (2750 - 2600 v. Chr.) über den sumerischen Stadtstaat
Uruk [in der Bibel als Erech bekannt, heute die Ruinenstätte Warka im
Irak], um 3000 v.Chr. Zentrum der sumerischen Kultur.
Nach der Sage wurde er durch Jungfernzeugung von Ninsun,
König Enmerkars einziger Tochter, geboren und auf
dem Euphrat ausgesetzt.
Unter seiner Herrschaft
sei die Stadt mit einer 9,5 km langen Befestigungsmauer umbauen worden mit
neunhundert halbrunden Türmen, ebenso soll er inmitten der Stadt die
Tempel für Anu, den Gott des Himmels und für Ischtar, die Göttin der
Liebe, errichten haben lassen [in Wirklichkeit sind sie viel älter].
Seine Untertanen bewundern und fürchten ihn und seine
tyrannische Willkür: "Gilgamesch, seit dem Tage, an dem er geboren wurde, ist
sein Name herrlich. / Zwei Drittel an ihm sind Gott, ein Drittel nur Mensch.
//...Der Wildstier Gilgamesch, der Vollkommene, Ehrfurchtgebietende ...
Wilde Kraft setzt er ein gleich dem Wildstier, erhabenen Schrittes! /Keinen Nebenbuhler hat seiner Waffen Aufbruch!
/ Durch seine Trommel sind dauernd im Gang seine Gesellen. /
Immer neu regten sich auf die Mannen von Uruk über willkürliches Tun."
Himmelsstier mit achtförmiger Stirnrosette, goldenes Amulett, Zakros, zugeordnet der Zeit der Neuen Paläste, ca. 1600 - 1450 v.Chr. |
Der Stierkult scheint aus Indien zu stammen; bereits ~5000 v.Chr. nennen die Veden Heilige Kühe. Vom indischen Hinduismus her, breitete sich der Stierkult bereits in der Antike im gesamten Mittelmeerraum aus. Der 'heilige, stößige Himmelsstier' wird im Gilgamesch-Epos und in der Enlil-Sage, auf sumerischen Tontafeln mehrfach erwähnt. Der Name der Stadt Ur oder Uruk in Mesopotamien bezieht sich unmittelbar auf den Stier (Ur = Auer). Man hat dort zahlreiche antike Stierdarstellungen gefunden, die auf eine Verehrung des Rindes hinweisen. In Ägypten wurde der heilige Apisstier als Gottheit verehrt. Priester eines Stierheiligtums (Serapion) bei Luxor, wählten jeweils einen Stier aus, der als Inkarnation der Apis-Gottheit verehrt wurde. Nach seinem Tod wurde dieser Stier einbalsamiert und in einem entsprechend großen Steinsarkophag aus Granit bestattet. In Kreta war der Minotaurus, ein Riese in Menschengestalt und einem Stierkopf, die beherrschende Gottheit, die in einer labyrintartigen Tempelanlage verehrt wurde. Die Athener mußten jährlich dieser Gottheit sieben Jungfrauen opfern. Theseus befreite mit Hilfe der Ariadne die Athener von diesem Tribut. Der Göttervater Zeus trat häufig in Gestalt eines Stieres unter die Menschen. In dieser Inkarnation überraschte er Europa, die schöne Tochter eines griechischen Königs, am Strand des Meeres und entführte sie.
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Ischtar: Hauptgöttin
der Babylonier und Assyrer, entspricht der Astarte, dem griechischen
und römischen Namen für Aschtoret, die phönikische Göttin der
Liebe und Fruchtbarkeit. In allen Teilen der altsemitischen Welt erscheint
sie unter den verschiedensten Bezeichnungen. So hieß sie in Arabien Athtar,
in Abyssinien (heute Äthiopien) Astar und in Kanaan und Israel Ashtart.
Auch gibt es unterschiedliche Berichte über ihr Geschlecht: Athtar
und Astar waren männliche Götter. Ischtar von Erech
(in Babylonien) wurde als Göttin in Verbindung mit dem Abendstern verehrt,
während Ischtar von Akkad (auch in Babylonien) ein
Gott war, der mit dem Morgenstern gleichgesetzt wurde. Als Göttin war Ischtar
die Große Mutter, Fruchtbarkeitsgöttin und Himmelskönigin. Andererseits
wurden ihr zerstörerische Eigenschaften zugeschrieben: Sie galt, besonders
bei den Assyrern, als Göttin der Jagd und des Krieges und wurde mit
Schwert, Bogen und Pfeilen im Köcher dargestellt. Bei den Babyloniern war Ischtar
eindeutig die Muttergöttin. Dargestellt wurde sie entweder nackt und mit
großen Brüsten oder als Mutter mit einem Kind an der Brust. Als
Liebesgöttin brachte sie vielen ihrer Liebhaber die Vernichtung, von denen
ihr Gatte Tammus, das babylonische Gegenstück zu Adonis, der
berühmteste war.
Im Gilgmesch-Epos (Schluss der 6.Tafel) wird Ischtar schroff
kritisiert: "Gilgamesch ist der gewaltigste unter den Helden!/Sie,
der wir des Himmelsstiers keule hinwarfen in unserem Grimm,/Ischtar ... hat
auf der Straße niemand, der ihr Herz erfreut!" Vielleicht eine
Kritik des Autors an den Auswüchsen der kultischen Prostitution?
Keilschrift: Die altmesopotamische Keilschrift ist die älteste Schrift. Sie wurde von den Sumerern entwickelt und hat ihren Namen vom keilförmigen Abdruck des Schreibgriffels aus Rohr, mit dem in feuchte Tontafeln geritzt wurde. Die, dann gebrannt, sehr dauerhaft waren. Archäologen fanden bisher ca. 500'000 solcher Tafeln, seien es Bruchstücke oder unversehrte. Nach solchen Tafeln konnte das Gilgamesch-Epos rekonstruiert werden.
Beispiel zur Syntax der Keilschrift: |
Die ältesten Formen der Keilschrift bestanden aus Piktogrammen
(siehe Piktographie). Es war jedoch viel leichter, gerade Linien in den
weichen Ton zu drücken, als die unregelmäßigen Linien eines Piktogramms
zu zeichnen. Deshalb wurden Schreibwerkzeuge entwickelt, die geeignet waren,
konisch zulaufende Abdrücke zu machen. Konturen der Piktogramme wurden nach
und nach in keilförmige Muster umgewandelt, die schließlich ein solches
Maß an Stilisierung aufwiesen, dass sie den ursprünglichen Piktogrammen
kaum noch ähnelten. Ursprünglich entsprach ein Zeichen einem Wort. Da Wörter, die nicht unmittelbar abgebildet werden konnten, durch Piktogramme von im weitesten Sinne verwandten Objekten ausgedrückt wurden (z. B. Gott durch einen Stern, stehen und gehen durch einen Fuß), standen einige Zeichen für mehrere Worte. Die meisten sumerischen Worte waren einsilbig, daher entsprachen die Zeichen – unabhängig von ihrer ursprünglichen Bedeutung – bald nur noch einzelnen Silben. Zeichen, die als Wortzeichen oder Logogramme anfangs mehr als ein Wort darstellten, erhielten nun auch verschiedene Silbenwerte. Diese Vielfalt an Möglichkeiten wird als Polyphonie bezeichnet. Andererseits weist das Sumerische viele Worte auf, die trotz unterschiedlicher Bedeutung die gleiche Lautgestalt aufweisen (Homonyme). Silbenwerte, die man Homonymen entnimmt, stimmen in der Lautung überein. Man nennt sie Homophone. Die voll entwickelte Keilschrift verfügte über mehr als 600 Zeichen. Ungefähr die Hälfte der Zeichen konnte entweder als Logogramm oder als Silbe eingesetzt werden, die anderen waren nur Logogramme. Logogramme legten auch die Klasse (Mensch, Baum, Stein) fest, zu der ein Wort gehörte. Das System der Keilschrift blieb während der ganzen Zeit ihres Bestehens eine Mischung von Logogrammen und Silbenzeichen. Wenn sie auf eine andere Sprache angewandt wurde, las man die Logogramme einfach in dieser Sprache. Auch wenn zu manchen Zeiten eine Tendenz zur Vereinfachung der Schrift durch die Reduzierung der Anzahl der Logogramme und durch Nutzung der Polyphonie bestand, wurde der Schritt zu einem Alphabet (bei dem jedes Zeichen einem Laut entspricht) nicht vollzogen. Lediglich die ugarischen und die altpersischen Schriften erreichten dieses Stadium. |
Lugalbanda: Sohn des Enmerkar, der nach der sumerischen Königsliste der 3. König der 1. Dynastie von Uruk (um 2600 v.Chr.) war. Er ist auch Kriegsgott, Gemahl der Ninsun, aber in einigen Mythen nicht Vater des Gilgamesch; gilt in sumerischen Mythen aber als Vater des Gilgamesch.
Marduk [sumerisch: samar-utuk, "Jungstier des Sonengottes" / Asariluchi, Gott der Weisheit und der Beschwörungskunst; hebräisch: Merodach]: Stadtgott von Babylon, um 1700 v.Chr. (unter Hammurapi) Reichsgott. Er galt als Sohn der Ea. Gemahlin: Sarpanitu. Sohn: Nabu (Gott der Schreibkunst und der Weisheit).
Nimrod: Figur aus der Bibel (AT/ Genesis 10, 8-9), „der erste, der Macht gewann auf Erden" und „gewaltiger Jäger vor dem Herrn" . Er war der Sohn des Ham und Enkelsohn des Noah und der mythische Begründer eines Reiches, zu dem auch große Teile des südlichen Mesopotamiens gehörten. Die Gestalt des Nimrod könnte ihren Ursprung durchaus in der mesopotamischen Mythologie haben. Das Attribut „gewaltiger Jäger" war sprichwörtlich und wird üblicherweise als Anspielung darauf interpretiert, dass „seine Beute Menschen waren". In Miltons Werk Das verlorene Paradies erscheint Nimrod als der Typ des gesetz- und gottlosen Tyrannen, dessen Ehrgeiz und Hochmut zu der verhängnisvollen Episode des Turmbaues zu Babel führt. Späteren Legenden zufolge soll sich das Grab Nimrods, auf das kein Tau fallen kann, in Damaskus befinden.
Ninsun: Göttin der Wildkuh, Tochter Enmerkars, Mutter des Gilgamesch
Ninurta [sumerisch: "Herr der Erde"]: Gott der Fruchtbarkeit, "der Bauer seines Vaters Enlil", später Kriegsgott, dr Babylonien vor den Bergvölkern schützen sollte. Gemahlin: Heilgöttin Gula (Baba), eigentlich Gemahlin des Ningirsu, dem er gleichgesetzt wurde.
Schamkat
(altbabylonisch): Priesterin, Tempeldienerin. Die Übersetzungen
"Hure", "Dirne", "Prostituierte" wecken
heutzutage falsche Assoziationen. Am Geschlechtsverkehr mit einer Schamkat
ist nichts Anrüchiges. So gibt es auch die "heilige Hochzeit",
die der Stadtfürst von Zeit zu Zeit mit einer Priesterin oder in
Wahrnehmung des jus primae noctis mit einer noch unberührten jungen
Frau als Vertreterin der Göttin feierte, um dem land die Fruchtbarkeit zu
erhalten. Wie die Figur des Enkidu zeigt, bedeutet der
Geschlechtsverkehr mit der Schamkat
auch einen zivilisierenden, weihvollen Akt.
Tempeldienerinnen sind Klassen babylonischer
Priesterinnen: Gottesbräute (vertreten beim Kult der "heiligen
Hochzeit" eine Göttin), Geweihte, Gottestöchter ...
Schamasch: Sonnengott, wird, im Gegensatz zu seinem Grossvater Enlil, gern als gütig und gerecht dargestellt.
Sin: Mondgott, Fruchtbarkeitsgott, Stadtgott von Ur, Sohn des Enlil. Seine Gattin ist Ningal, ihre Kinder sind Amar, Itar und Adad. Sin residiert in dem bedeutenden Tempel Ikinugal (Haus in dem Mondlicht ist).
Sin-leqe-unnini (Sinleke-unini, ~12.Jh.v.Chr.): Stammvater einer späteren Priesterfamilie in Uruk. Mutmaßlicher Verfasser des 12-Tafel-Gilgamesch-Epos.
Sumerer [sumerisch:
Ki-engir / akkadisch: Shumerum ]: Ein Volk, das sich ca. 3500 v.Chr.
am Euphrat nahe des Persischen Golfes ansiedelte und dort anderthalb
Jahrtausende die Herrschaft ausübte. Die Geschichte der Sumerer wurde
überwiegend aus Tontafeln, die in Keilschrift
geschrieben sind, rekonstruiert.
Im 5. Jahrtausend v. Chr. siedelte das Volk der Ubaidier in
der Region Westasiens, die später als Sumer bekannt wurde. Aus diesen
Siedlungen entstanden die bedeutenden sumerischen Städte Adab, Eridu,
Isin, Kisch, Kullab, Lagasch, Larsam, Nippur
und Ur. Einige Jahrhunderte später kamen Semiten
aus den syrischen und arabischen Wüsten in dieses Gebiet. Nach 3250
v. Chr. zog ein anderes Volk aus dem Nordosten von Mesopotamien in
diese Region und begann, sich durch Heirat mit der Urbevölkerung zu
vermischen. Dieses Volk, das später den Namen Sumerer tragen sollte, sprach
eine agglutinierende Sprache, die mit keiner bekannten Sprache zu
vergleichen ist.
In den folgenden Jahrhunderten wurde das Land reich und mächtig. Kunst,
Architektur und Handwerk kamen zur Blüte, und die Hauptsprache des Landes
wurde Sumerisch. Die Sumerer entwickelten eine eigene Schrift, die
Keilschrift. Für etwa 2 000 Jahre wurde diese Schrift das
Hauptmedium der schriftlichen Kommunikation in Westasien.
Der erste nachgewiesene Herrscher von Sumer war Etana,
König von Kisch (um 2800 v. Chr.). Kurz nach Ende seiner
Regierungszeit gründete König Meskiaggascher in
Uruk (dem biblischen Erech) weit südlich von Kisch eine neue,
rivalisierende Dynastie. Nachfolger von Meskiaggascher,
der die Herrschaft über die ganze Region zwischen dem Mittelmeer und dem
Zagros-Gebirge erlangte, war sein Sohn Enmerkar (um
2750 v. Chr.). Dessen Nachfolger wiederum war Lugalbanda,
einer seiner Feldherren.
Am Ende der Regierungszeit von Lugalbanda wurde Enmebaragesi
(um 2700 v. Chr.), ein König der Etana-Dynastie
in Kisch, zum führenden Herrscher von Sumer. Zu
seinen herausragenden Leistungen zählten ein Sieg über das Königreich Elam
und der Bau des Tempels des Enlil, der führenden Gottheit des sumerischen
Patheon, in Nippur. Nach und nach wurde Nippur zum geistigen und kulturellen
Zentrum Sumers.
Enmebaragesis Sohn Agga (um 2650 v. Chr.), war der letzte
Herrscher der Etana-Dynastie. Er wurde von Mesannepadda, dem
König von Ur (um 2670 v. Chr.), besiegt, der die so genannte
1. Dynastie von Ur gründete. Nach dem Tod Mesannepaddas
erlangte die Stadt Uruk unter Gilgamesch (um 2700 bis 2650 v. Chr.),
dessen Taten im Gilgamesch-Epos gepriesen werden, eine politisch
herausragende Stellung.
Noch vor dem 25. Jahrhundert v. Chr. wurde das Sumerische Reich
unter Lugalannemundu von Adab (um 2525 bis 2500 v. Chr.)
vom Zagros-Gebirge bis zum Taurus und vom Persischen Golf bis zum Mittelmeer
ausgedehnt. Danach wurde das Reich von König Mesilim von Kisch
(um 2500 v. Chr.) regiert. Gegen Ende seiner Regierungszeit verfiel
Sumer. Die sumerischen Stadtstaaten befanden sich in einem ständigen
Machtkampf, der ihre militärischen Ressourcen aufzehrte. Eannatum
(um 2425 v. Chr.), einer der Herrscher Lagaschs, dehnte seine
Herrschaft erfolgreich auf ganz Sumer und einige der benachbarten Gebiete
aus. Doch hielt dieser Erfolg nicht lange an. Uruinimgina, der Letzte
seiner Nachfolger, (um 2365 v. Chr.), führte zwar zahlreiche
Sozialreformen durch, er wurde aber von Lugalzaggesi (Regierungszeit
um 2370 bis 2347 v. Chr.), dem Herrscher des benachbarten Stadtstaates Umma,
besiegt. Danach war Lugalzaggesi rund 20 Jahre lang der
mächtigste Herrscher der gesamten Region.
Bis zum 23. Jahrhundert v. Chr. war die Macht der Sumerer so
geschwächt, dass sie sich nicht mehr länger gegen fremde Eindringlinge
verteidigen konnten. Der semitische Herrscher Sargon I.
der Große (Regierungszeit um 2335 bis 2279 v. Chr.) eroberte das
gesamte Gebiet und gründete in Akkad im äußersten Norden Sumers eine neue
Hauptstadt. Nach und nach verschmolzen die Einheimischen von Nordsumer und
ihre Eroberer zu einer sprachlichen und ethnischen Gruppe. Das Land erhielt
einen zusammengesetzten Namen aus Sumer und Akkad.
Die akkadische Dynastie währte etwa ein Jahrhundert lang. Während
der Regierungszeit von Sargons Enkel Naramsin (Regierungszeit
um 2255 bis 2218 v. Chr.) verwüsteten die Gutäer, ein
kriegerisches Volk aus dem Zagros-Gebirge, zuerst die Stadt Akkad und danach
ganz Sumer. Mehrere Generationen später befreiten sich die Sumerer
vom Joch der Gutäer. Die Stadt Lagasch erlangte wieder
größere Bedeutung, insbesondere während der Regierungszeit von Gudea
(um 2144 bis 2124 v. Chr.), einem außergewöhnlich frommen und
fähigen Herrscher. Von ihm sind zahlreiche Statuen erhalten. Mit Utuchengal,
dem König von Uruk (Regierungszeit um 2120 bis 2112 v. Chr.),
erlangten die Sumerer die völlige Unabhängigkeit von den Gutäern.
Urnammu, einer von Utuchengals Feldherren (Regierungszeit
2113- 2095 v. Chr.), gründete die 3. Dynastie von Ur. Er war
nicht nur ein erfolgreicher Feldherr, sondern auch ein aktiver
Sozialreformer und der Verfasser eines Gesetzeskodex, drei Jahrhunderte vor
dem babylonischen Kodex Hammurapi. Urnammus Sohn Schulgi
(Regierungszeit 2095-2047 v. Chr.) war ein begabter Diplomat und ein
Förderer der Künste.
Vor Anfang des 2. Jahrtausends v. Chr. drangen die Amoriter,
ein semitisches Nomadenvolk aus der westlich von Sumer und Akkad gelegenen
Wüste, in das Königreich ein. Sie erlangten die Herrschaft über so
bedeutende Städte wie Isin und Larsam. Die darauf folgende
politische Unordnung ermöglichte es den Elamiten, um 2004
v. Chr. Ur anzugreifen und ihren letzten
Herrscher Ibbisuen (Regierungszeit 2029- 2004 v. Chr.) gefangen zu
nehmen.
In den Jahrhunderten danach kam es unter den Städten von Sumer und Akkad zu
einem erbitterten Kampf um die Herrschaft, zunächst zwischen Isin
und Larsam und später zwischen Larsam und Babylon. Hammurapi
von Babylon besiegte Rimsin von Larsam (Regierungszeit um 1823
bis 1763 v. Chr.) und wurde Alleinherrscher von Sumer und Akkad.
Das war das Ende des sumerischen Staates.
Tempeloblaten: eine Tempeldierklasse, deren Angehörige z.T. von den Eltern der Gottheit geweiht wurden.
Ut-napischtim [ =Ziusudra (sumerisch: "Leben ferner Tage") =Atrachasis = (griech.) Xisutros, Sisutros]: sumerischer König, welcher in der sumerisch-babylonischen Tradition als letzter König von Schuruppak vor der Sintflut galt. Er soll durch die Hilfe des Gottes Enki die Sintflut überlebt haben.
Ur [heute die
Ruinenstätte Tell Mukajir, 150 Kilometer westlich von Basra
(Irak), südlich vom Euphrat]:
sumerische Stadt in Süd-Mesopotamien. Ihre Ruinen liegen . Die
Ruinenstätte Ur trägt heute den Namen . Im Altertum floss der
Euphrat in der Nähe der Stadtmauern vorbei. Diese Lage mit Verbindung zum
Meer bot der Stadt Ur gute Voraussetzungen zur Entwicklung des
Handels.
Ur war das Zentrum der Verehrung des sumerischen Mondgottes Nanna
(babylonischer Gott Sin). Die große Zikkurat
für Nanna ist der besterhaltene Tempelturm Mesopotamiens. Im biblischen „Ur
in Chaldäa" lebten die Chaldäer, die sich um 900 v. Chr.
angesiedelt hatten. Die Genesis (1, 28, 31) bezeichnet Ur als die
Heimat Abrahams.
Ur war eine der ersten dörflichen Siedlungen, die (etwa 4000 v. Chr.)
von den so genannten ubaidianischen Einwohnern von Sumer gegründet
wurden. Noch vor 2800 v. Chr. entwickelte sich Ur zu einem blühenden
sumerischen Stadtstaat. Der Gründer der ersten Dynastie von Ur war der
Eroberer und Tempelbauer Mesanepada (Regierungszeit um 2670
v. Chr.). Sein Sohn Anepada (Regierungszeit um 2650
v. Chr.) baute den Tempel der Göttin Ninhursanga, der in Tell al-Ubaid,
etwa acht Kilometer nordöstlich von Ur, ausgegraben wurde.
Uruk: sumerischer Stadtstaat, in der Bibel Erech
benannt, heute die Ruinenstätte Warka im Irak, um 3000 v.Chr. Zentrum der sumerischen
Kultur, 56 Kilometer nordwestlich von Ur. Lag im
Altertum am Euphrat, heute ~20 km von seinem Nordufer entfernt bei el-Chidr
in der Wüste.
Uruk war bereits seit etwa 4000 v. Chr. besiedelt. Zwischen 3500 und
3100 v. Chr. (der so genannten UrukZeit) bestand dort eine
Kultur, die eine charakteristische Keramik herstellte. Die so genannten
Glockentöpfe aus Uruk waren nicht nur in ganz Sumer (Südirak)
verbreitet, sondern wurden auch im Iran und in Syrien gefunden. In der
zweiten Hälfte dieser Epoche begann man monumentale Tempelanlagen mit
Ziegelsäulen und geometrischen Tonstiftmosaiken zu errichten und
entwickelte ein System von Bildzeichen (Piktogramme),
das als älteste nachgewiesene Schrift gilt. Daraus entstand die sumerische Keilschrift.
In sumerischer Zeit, seit Beginn des 3. Jahrtausends v. Chr., war
Uruk ein wichtiger Stadtstaat Sumers und als Kultzentrum der obersten
Gottheit Anu auch ein religiöser Mittelpunkt des
Reiches. Bedeutende Bauwerke der etwa kreisförmigen Stadt mit neun
Kilometer langer Stadtmauer waren u. a. der AnuSchrein, der
weiße AnuTempel, die große Anlage des EannaTempelbezirks,
die Archive und eine Zikkurat.
Um 2100 v. Chr. verlor Uruk durch den Aufstieg der
3. Dynastie von Ur an Bedeutung und erlebte erst wieder in der Zeit der
Seleukiden (312 bis 141 v. Chr.) mit neuen Tempelbauten einen
bescheidenen Aufschwung. Auch noch aus der nachfolgenden PartherZeit
(141 v. Chr. bis um 225 n. Chr.) ist der Bau eines Heiligtums
nachgewiesen. Erst im 5. Jahrhundert n. Chr. wurde Uruk
aufgegeben.
Seit 1913/14, 1928-39 wurden dort von deutschen Archäologen sehr
ertrsgreiche Ausgrabungen durchgeführt.
Zedernwald: Nach der altbabylonischen Fassung des Gilgamesch-Epos lag der Zedernwald im Libanon. Die Wegstrecke von Uruk wäre 3 mal 50 Doppelstunden = rund 1'600 km, was der Wirklichkeit bei Annahme des üblichen Weges über Syrien etwa entspricht. Für Sin-leqe-unnini stellte dr Libanon nur ein Zwischenziel auf dem langen Marsch der Freunde (Gilgamesch und Enkidu) dar.