Begriffe der Verslehre
Prosodik (Pro-sodia: gr. Zu-gesang), Verslehre, Metrik: Lehre von den Gesetzmässigkeiten des Versbaus und den Versmassen, vom taktmässig-rhythmischen Bau der gebundenen dichterischen Sprache.
Alternation: Metrisches Prinzip des Wechsels zwischen Hebung
(= Iktus, Schlag) und Senkung
(steigend: Jambus, fallend: Trochäus)
Metrum, Schema des Versmasses: Zahl und Abstand der betonten Silben, Regelmässigkeit der Tonfolge. Massgebend sind für die
antike Dichtung: Silbenumfang
romanische Dichtung: Silbenzahl
deutsche Dichtung: Silbenwucht
(betont, unbetont) und Silbenzahl.
Das Metrum ist hier Bezeichnung für die Folge starker und
schwacher Betonungen.
Strophe: Verbindung von mehreren Verszeilen zu einer metrischen Kombination
Takt: regelmässige Zeitspanne von Betonung zu Betonung. Kleinste zusammenhängende Einheit: Taktart (Fuss).
Rhythmus: Gliederung einer Lautmasse beim Sprechen. Daher nicht immer in Übereinstimmung mit dem Schema des Versmasses (Metrik); rhythmische Sinnbetonung und metrische Gliederung können auch im Widerspruch zueinander stehen.
Rhythmische Mittel: Akzent (Einzelbetonung und Gesamttonfall beim Sprechen), Pause, Tempo, Klangfarbe.
Rhythmustypen: z.B. fliessend (Lied) , strömend (Hexameter), bauend (Sonett, ev. Stanze, Alexandriner), spröde oder gestaut, tänzerisch ...
Vers: die einzelne Gedichtzeile als rhythmische, durch eine Taktregel geformte Einheit